Sigi Zimmerschied

Immer wieder lässt er sich, hoffnungsschwanger, wider besseres Wissen, auf Redakteure, Produzenten und andere ängstliche und fantasielose Quotenverwalter ein.

Ganze Sommer vergehen. Voller Schreiblust. Riesenministranten entstehen, Derrickmu-tanten, Kabarettisten als Freigänger, Scheißhausprinzipale, triebgesteuerte Mofawallfahrten und geschichtsverlustige Schankkellner. Aber immer kommt auch wieder der Herbst. Und mit ihm die welken Argumente. Zu poetisch, zu aggressiv, zu mundsprachlich, zu speziell, formal zu gewagt, zu viel Inhalt, zu wenig Lachdichte. Der Quotenträger könnte verschreckt werden. Im Winter dann legt Sigi ein weiteres unerhörtes Skript zu den alten und leckt seine neue Wunde.

Aber wer die Sage kennt, der weiß, wie es Siegfrieds Meuchlern am Ende ergangen ist. Und der bekommt eine vage Ahnung davon, was Zimmerschied an diesem Abend mit seinen Peinigern anstellen wird. Ein Abend über die Verödung der Medienunterhaltung. Ein Abend gegen die Illusion, es gäbe in unserem Land keine Zensur. Es hat nur die formale Zensur die inhaltliche, der Schwachsinn die Kreativität abgelöst. Und die Angst die Kompetenz.

"Lachdichter". Ein Kabarett-Programm für alle, die an eine Kultur jenseits der Medien glauben.

Sigi Zimmerschied